Das Jonglieren ist eine Urkunst - wahrscheinlich so
alt , wie die menschliche Zivilisation.
Bis heute kann man selbst bei fernen Ur-Volksstämmen diese Kunst
beobachten.
Die Ägypter importierten es aus Indien und Tibet - aber auch bei
den Azteken und im frühen Japan und China war es bekannt.
Oft wurde die Jonglage in rituelle und religiöse Handlungen eingebunden.
Die Griechen und Römer schätzten besonders den Unterhaltungswert
der "pilarii" und im Mittelalter hatte es sich dann in ganz
Europa als beliebtes "Gaukelspiel" etabliert.
Im Laufe der Geschichte entstanden verschiedene Jonglierkünste.
Die im 19. Jahrhundert beliebten Kraft-Jongleure bewegten schwere Objekte,
wie z. B. Kanonenkugeln.
Die Salon-Jongleure nutzten alles, was sie bei Ihrer Performance greifen
konnten - die Hüte der anwesenden Damen, Handschuhe, Vasen samt
den Blumenbouquets oder Billardkugeln und Queues.
Die Pferde-Jongleure balancierten - nein, keine Pferde - aber während
des Reitens.
Das Gruppen-Jonglieren schließlich kombinierte mehrere Personen,
die für sich selbst und durch Zuwurf von und zu anderen jonglierten.
Bekannt wurde bspw. die Familie Perezoff, die manchmal mit elf Personen
gleichzeitig jonglierte. Ein Mitglied einer anderen Gruppe, den Amoros,
konnte 9 Objekte dauerhaft in der Luft halten.
Manche nennen noch die kleine Gruppe der Fuß-Jongleure, die Antipodisten.
Sie balancieren ausschließlich mit den Füßen, meistens
liegend.
Wie in diesem Falle sind die Grenzen zur Akrobatik und den Balancierakten
fließend - und oft werden die Jonglagen untereinander und mit
akrobatischen Tricks kombiniert. Das Jonglieren ist sozusagen eine Ur-Akrobatik.
Jonglieren hat eine sehr meditative Kraft - und ist
ungeheuer beruhigend für Körper und Seele.
Es trainiert die Fähigkeit, Ziele zu setzen und zu erreichen.
Es fördert die Konzentration, die Koordinations- und Reaktionsfähigkeit,
die Geduld - und es korrigiert die einseitige Ausbildung der rechten
Hand-Seite (Verbesserung der Hirnhälften-Koordination). Nicht ohne
Grund wird heute die Jonglage als Trainingsmethode verstärkt da
eingesetzt, wo hohe Leistungsfähigkeit gefragt ist - z. B. im Spitzensport-
und Managementtraining
Übrigens: Den Bälle-Rekord hält seit
1996 Bruce Sarafian - 12 Bälle, 12 Runden lang.
Aber in Eleganz und Ausdauer immernoch unerreicht ist der König
der Jongleure in den 20er Jahren: Enrico Rastelli...
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